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GEORGIEN WANDERN - DR. HANS STEYRER

 
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„Wir landen in Tbilissi, der Hauptstadt Georgiens, wo mehr als ein Viertel aller 4 Millionen Einwohner zu Hause sind. Die Stadt ist der Motor des ganzen Landes, hier ist Politik und Kunst gleichermaßen zu Hause, hier ist das ganze Land in den Museen und in den Geschichten und Mythen zu finden.

Wie die Stadt vor ihrer völligen Zerstörung 1795 durch die Perser unter Schah Aga Mohammed Khan, nach der 22.000 Menschen in Sklaverei verschleppt wurden, ausgesehen haben mag, wissen wir nur aus den Berichten des französischen Reisenden Chardin. Nur sechs Jahre danach begann eine neue Zeit mit dem Anschluss an Russland, das sich der Bedeutung der Stadt als südlichster Vorposten zu Persien und zur Türkei bewusst war – beides spüren wir heute noch, die jahrhundertelange Geschichte als Handelszentrum an den großen Karawanenrouten und die spätere Rolle als strategisch wichtige Stadt im russischen Reich.

Dass die Gründung der Stadt auf einen Jagdunfall im 5. Jahrhundert zurückgeht, ist eine bekannte Legende: der Falke des Königs erlegte einen Fasan, der in eine heiße Quelle stürzte und bereits gar war, als der König an der Absturzstelle ankam – zweifellos ein guter Platz für die Gründung einer Hauptstadt!

Diese und viele andere Geschichten werden wir an den Abenden hören, wenn wir uns der Gastfreundschaft der Georgier hingeben, für die jeder Gast „ein Geschenk Gottes“ ist, wenn wir die vielgerühmte Küche dieses Landes genießen, die fast das ganze Jahr hindurch frisches Obst, Gemüse und vor allem Kräuter verwenden kann - wenn auch nur als Beilage zu Fleisch meist freilaufender Schweine, Rinder und Schafe, im Gebirge auch von Hirschen, Bergziege, Kaninchen und Fasanen, gar nicht zu reden von den Fischen aus dem Schwarzen Meer oder aus den zahllosen Flüssen im Kaukasus (die wir bei unseren Wanderungen immer wieder queren müssen).

Der Kaukasus - ein über 1000 km langes Hochgebirge mit Gipfeln über 5000 m - ist Teil des alpidischen Gebirges, entstanden durch die nordwärts gerichtete Bewegung der Arabischen Kontinentalplatte gegen Eurasien. Für Geologen verläuft hier die Grenze zwischen Eurasien und Gondwana, für Geografen die Grenze zwischen Europa im Norden und Asien im Süden. Diese Position im Grenzbereich zwischen zwei Kontinentalplatten wird uns bei unseren Wanderungen auf Schritt und Tritt bewusst werden: Gesteine aus einem ehemaligen Meer wechseln mit Graniten aus vielen Kilometern Tiefe, bilden die vielfältigsten Landschaften, die majestätischsten Gipfel, die reißendsten Flüsse, die zahllosen Wasserfälle, erschlossen durch uralte Wege der Hirten und Schmuggler.

Die Dörfer und vor allem die Menschen im Kaukasus, die wir besuchen werden, sind von dieser Landschaft, der ursprünglichen, oft harten Natur und ihrer Geschichte geprägt, die Zeit dort und mit ihnen wird uns ebenso prägen.“

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