Die Freude, Fremdes, Neues und Besonderes kennenzulernen wird auf der Reise durch Marokko auf mannigfaltige Art erlebt. In den Hauptstädten früherer Epochen, den sogenannten Königsstädten, einen tiefen Blick in die Landesgeschichte zu werfen, ist der eine Teil des Vergnügens. Wehrhafte Stadtanlagen sind zu erleben mit Gassengewinkel, das sich gelegentlich zu belebten Märkten auf kleinen Plätzen öffnet, um gleich darauf seine Fortsetzung zu finden in schmalen Wegen, die bunte Vielfalt von Waren und unterschiedlichsten Geschäften bieten, manchmal in drangvoll lebendiger Enge. Ein nur kurzer Blick - von außen! - in die Eingänge bedeutender historischer Moscheen darf riskiert werden. In aller Ausführlichkeit dagegen sind ehemalige Paläste zu bewundern, die zu Museen gewandelt, viele Besucher anziehen. Die wunderbare Stille alter Koranschulen in ihrer feierlichen Ornamentik bildet einen Kontrast zur lauten Lebhaftigkeit draußen. Die altehrwürdigen Bauten mit ihren Brunnen, den kunstvoll geschnitzten Holzbalken, Wänden und Bögen mit feinziselierter Stuckatur und Fayencen in allen Blau- und Türkistönen hinterlassen tiefe Eindrücke.
Die einzige auch für nichtmuslimische Besucher geöffnete Moschee ist jene, die König Hassan erbauen ließ; der riesige Prunkbau liegt in Casablanca, unmittelbar am Meer. Hier, in der größten Hafenstadt Marokkos, werden an der einfühlsamen Architektur der Verwaltungsbauten die Einflüsse aus der französischen Kolonialzeit deutlich.
Entlang sanft geschwungener Küstenlinien, durch frühlingsgrüne Landschaften im Nordwesten und über die Höhen des Mittleren Atlas wird die Vielfalt der Landschaft deutlich. Eindrucksvoll das üppige Grün der Vegetation, das mitten durch staubtrockene Felslandschaften den gewundenen Flussläufen folgt, dem Wasser, das aus den Höhen des mächtigen Hohen Atlas stammt. Der Schnee auf seinen höchsten Gipfeln hält bis weit ins Jahr.
Kaum bekannt sind die Gebirgszüge und Wüsten im Süden von Ouarzazate. Hier im Süden, fern von den üblichen Routen des Tourismus, ist der Charakter Afrikas zu erahnen, die Weite und Fremdheit des Kontinents. Spektakulär ist der Weg durch den AntiAtlas, die Gebirgslinien werden weicher als bis dorthin gewohnt, die Gesichter der Menschen dunkler. Schmale Straßen führen durch spärliche und ungewohnte Vegetation. Hier ist die Heimat der Arganbäume, die an allen Hängen zu sehen sind. An den höchsten Aussichtspunkten eröffnet sich der Blick weit nach Westen, bis zum Atlantik hin.
Anfang und Endpunkt der Reisen ist meist Marrakesch, die südlichste der Königsstädte. Die bekannteste Attraktion hier, der Platz der Gaukler mit Blick auf das Minarett der Koutoubia allein lohnt eine Reise in das faszinierende Land. Doch Marrakesch hat noch viel mehr zu bieten!