Stockholm und Kopenhagen sind die Eckpunkte einer Reise, die vom historischen Zentrum Schwedens in eines der ehemaligen Kernländer des dänischen Reiches führt. Und besonders Stockholm bekommt seinen Platz, ist doch kaum eine Hauptstadt in Europa so schön gelegen und besitzt ein derartig gut erhaltenes Zentrum wie Gamla Stan, die auf drei Inseln gelegene mittelalterliche Keimzelle der schwedischen Hauptstadt. Natürlich gehört auch ein Ausflug zum Stockholmer Welterbe: Schloss Drottningholm mit seinem herrlichen Park – und auch einige der herausragenden Stockholmer Museen kommen nicht zu kurz: Kaum ein Schiffsmuseum kann sich mit der eindrucksvollen Wirkung des Vasamuseums messen; das 1628 im Stockholmer Hafen gesunkene barocke Kriegsschiff ist einzigartig erhalten. Für alle, die es weniger dramatisch mögen, besteht die Möglichkeit zum Besuch der „Mutter“ aller Freilichtmuseen: der Skansen bietet Schwedenromantik pur. Ebenso altehrwürdig, aber dank der Studenten sehr lebendig, ist das nördlich gelegene Uppsala, vielleicht Skandinaviens berühmteste Universitätsstadt mit dem Dom und dem Grab Gustav Vasas.
Vom Mälarsee …
Über den Mälarsee kommen wir in die Region Södermanland, die vor allem die deutschen Literaten beeindruckt hat. Dies ist die Region, in der der schwedische Adel ebenso wie das Königshaus zahlreiche Schlösser erbauen ließ, in der die Romane Inga Lindströms spielen und mit Mariefred und dem berühmten Schloss Gripsholm jener Ort liegt, in dem Kurt Tucholsky nicht nur den Schauplatz für seinen beliebtesten Roman, sondern auch seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
… zum Vätternsee und Vänernsee
Schweden ist bekanntlich ein Land der Seen. Nach dem Mälarsee ist der Vätternsee das nächste der großen Binnengewässer, durch das auch der Göta-Kanal führt, auf dem wir eine Schifffahrt unternehmen werden. Der Götakanal war Anfang des 19. Jahrhunderts ein Prestigeprojekt Schwedens und verbindet die Ostsee mit der Nordsee. Der Vättern ist aber generell von uraltem Kulturland umgeben, vor allen in Vadstena kommt es mit dem Kloster heiligen Birgitta und dem imposanten Schloss zu einer besonderen Konzentration an bedeutenden Stätten. Das ändert sich auch am Südufer des Giganten der schwedischen Seen nicht: Südlich des Vänersees besuchen wir Kloster Varnhem mit seiner unheimlich fotogenen Kirche, und direkt auf einer Landzunge oberhalb des Sees das von keinem Geringeren als Magnus Gabriel de la Gardie erbaute Schloss Läcko, einen weiteren Fotografentraum.
Nördlich von Göteborg erreichen wir die Westküste und die Insel Tjörn. Hier, in einer nicht nur bei Schweden äußerst beliebten Ferienregion, wartet maritimes Flair und Schärenromantik, wie sie einfach zu Schweden gehört, Fischerbuden und fangfrischer Verkauf inklusive. Auch Göteborg ist maritim geprägt, zeigt sich aber vor allem als stolze Rivalin Stockholms mit einem beeindruckenden, noch teils von Kanälen durchzogenen Stadtkern.
An der Ostküste
Über Jönköping und die exzellent erhaltene Holzhaus-Stadt Eksjö kommen wir an die Ostküste, die zwar landschaftlich weniger spektakulär, dafür aber kulturell interessanter ist. Ein kurzer Abstecher auf die Insel Öland offenbart uns das einzigartige landwirtschaftliche Erbe der Region mit ihren Reihen von Bockmühlen und der kargen, von Kalkstein geprägten Agrarlandschaft. Direkt vor Öland liegt Kalmar, mit dem wir nicht nur eine der historisch wichtigsten Städte Schwedens besuchen, sondern auch eine der besterhaltenen. Kalmar markiert auch gemeinsam mit unserem Übernachtungsort, die von der UNESCO auf die Liste des Welterbes gesetzte Seefestung Karlskrona, die eigentliche Südostgrenze Schwedens. Südlich davon beginnt nämlich schon Blekinge und damit altes dänisches Gebiet. Das in Schonen gelegene Kristianstad ist bereits eine Gründung des dänischen Königs Christian IV, und in der Wallander-Stadt Ystad erleben wir ein ganz anderes Stadtbild: Dänisches Fachwerk statt schwedischen Vollholzbau, dazu aber herrliche Backsteingotik. Dazwischen begeistert noch die imposante Schiffs(grab)setzung der Ales Stenar mit einem grandiosen Blick über die Ostsee.
Finale in Kopenhagen
Ein letzter Höhepunkt der Reise ist die grandiose romanische Kathedrale von Lund mit ihrer berühmten Krypta, während Malmö vor allem durch seine beiden schönen Marktplätze begeistert. Der Turning Torso ist zudem ein schönes Beispiel für moderne Architektur in Skandinavien. Am letzten Tag überqueren wir mit der Öresundbrücke eines der eindrucksvollsten Baudenkmäler Europas aus jüngerer Vergangenheit, danach bleibt noch Zeit für einige Höhepunkte der dänischen Hauptstadt, wie die kleine Meerjungfrau oder der Nyhavn, sicherlich Nordeuropas farbenfroheste Restaurantzone. Es lohnt sich aber durchaus, in Kopenhagen zu verlängern – vielleicht reizt Sie aber auch ein näheres Kennenlernen im Rahmen der Dänemark-Rundreise?