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SPANIEN: KASTILIEN - EXTREMADURA

EIN STREIFZUG DURCH SPANIENS KERNLAND

 
Starte Diaschau
Toledo (C) bbsferrari/Fotolia.com Salamanca, Plaza Mayor (C) javarman/Fotolia.com Kreuzgang, Guadelupe (C) Mag. Erich Paul Salamanca, Kathedrale (C) Manjagui/Fotolia.com Caceres, Santa Maria de Guadelupe (C) MontseCobos/Fotolia.com Merida-Theater (C) Christian Kneissl Segovia, Aquaedukt (C) Sean Pavone/Fotolia.com Tapas (C) Brad Pict/Fotolia.com Alcazar Castle, Segovia (C) Mik Man/Fotolia.com Toledo, San Juan de los Reyes (C) Elisabeth Kneissl-Neumayer Toledo, Santa Maria La Blanca (C) Elisabeth Kneissl-Neumayer Madrid, Plaza de Cibeles (C) Foto Julius
 

Toledo – faszinierendes Panorama über dem Tajo
In einzigartiger Schönheit erhebt sich die Stadt Toledo über einer Flussschlaufe des Tajo – über mächtigen Festungsmauern und Brücken erblicken wir eine Fülle von Kirchtürmen, das Labyrinth der ehemaligen Judería (Judenviertel), aber auch zahlreiche Kaufmannspaläste – gekrönt letztendlich von der Catedral Primada, der bedeutendsten aller spanischen Kirchen, sowie der Festung Alcázar. Das zumeist friedliche Miteinander der christlichen, jüdischen und muslimischen Bevölkerung bis ins 14. Jh. hat eine ausgezeichnete Handwerkskunst und architektonische Noblesse hervorgebracht, welche die Stadt bis heute genauso prägen wie die Werke des Malers El Greco. Ein Spaziergang durch die beeindruckende Stadt ist wie ein Eintauchen in die Geschichte Spaniens, ohne dabei auf originelle Bars und Restaurants sowie hübsche Einkaufsgässchen verzichten zu müssen. Wer es romantischer liebt, nehme Lion Feuchtwangers Roman „Die Jüdin von Toledo“ zur Hand, wenn er durch die Gassen der ehemaligen Judería zur faszinierenden alten Synagoge Santa María La Blanca wandert, die Ende des 12., Anfang des 13. Jh. im maurischen Stil einzigartig ausgestaltet wurde. Wir stehen voll Erstaunen vor den überwältigenden Gemälden von El Greco, die viele Kirchen, aber auch sein angebliches Wohnhaus schmücken. Mit famosen Geheimtipps kann die viel besuchte Stadt ebenfallsaufwarten – z.B. die alte Moschee El Christo de la Luz oder die Kirche San Roman mit dem ausgezeichneten westgotischen Museum.
 
Extremadura: Hochkultur inmitten von Dehesas
Jenseits der Ibores-Region weiter Tajo-abwärts erstrecken sich die schier endlosen Dehesas der Extremadura – eine Jahrtausende alte Tradition der Weidewirtschaft (bis zu 4000 Jahre alt!) inmitten weiter Kork- und Steineichenwälder, wo Schweine, Rinder, Ziegen und Schafe einer Gemeinde gehalten werden. Die Eichenbestände schützen den Boden vor Erosion und bieten den Schweinen eine Eichelmast – insgesamt gelten die Dehesas als Musterbeispiel eines naturnahen Kulturraums. Kleinodien gleich erheben sich einige Städte inmitten dieses grünen Herzens von Südwest-Spanien: das Kloster Guadalupe - das bedeutendste Wallfahrtsziel aller spanisch-sprachigen Länder, Trujillo – die Stadt der Conquistadores Pizarro und Orellana – und Cáceres: Nahezu perfekt ist die mauerumgürtete Altstadt mit ihren Kirchen und Palästen erhalten geblieben; besonders eindrucksvoll sind hier die Prozessionen der einzelnen Bruderschaften während der Semana Santa (Karwoche).
Römische Kultur vom Feinsten präsentiert Mérida am Ufer des Río Guadiana – zur Zeit des Römischen Reichs war es die Hauptstadt der Provinz Lusitania und wurde mit prachtvollen Bauten ausgestattet, die uns noch immer überwältigen. Ein Spaziergang durch Mérida auf den Spuren der Römer und auch Westgoten führt uns vom einzigartig erhaltenen römischen Theater mit seiner fast intakten marmornen Bühnenwand zu den Resten des Forums, zum Tempel der Diana und vorbei am Aquädukt zur römischen Brücke über den Guadiana.
 
Entlang der Via de la Plata
An der berühmten Silberstraße, die schon die Römer als wichtige Nord-Süd-Achse angelegt hatten und die uns über das Kastilische Scheidegebirge mit schönen alten Bergdörfern wie La Alberca führt, liegt auch die lebendige Universitätsstadt Salamanca, deren Universität zu den ältesten des Kontinents zählt und bereits 1218 gegründet wurde. Mehr als 40.000 Studenten sind an der altehrwürdigen Universität mit ihrem prachtvollen plateresken Portal eingetragen – und wenn Ihnen zahlreiche intensiv betrachtende Besucher auffallen: die sind auf der Suche nach dem kleinen Frosch, der auf einem Totenkopf sitzend Teil dieses Gesamtkunstwerks ist… Salamanca schmückt sich mit prachtvollen Universitätsgebäuden, Palästen und Klöstern. Die meiner Ansicht nach schönste Plaza Mayor von Spanien ist ebenfalls hier zu finden sowie gleich zwei Kathedralen: neben der Alten romanischen mit ihrem fantastischen Retablo erhebt sich die nach der Reconquista errichtete Neue Kathedrale, die uns einzigartige „Himmelsgewölbe“ aus Stein präsentiert. Salamanca ist neben seiner prachtvollen Kunst auch stolz auf seine wohlschmeckende Küche und die fantasievollen Tapas, die überall zu verkosten sind.
 
In der Kastilischen Hochebene
Auf einer Höhe von 1130 m erhebt sich die Provinzhauptstadt Ávila – die höchstgelegene der Iberischen Halbinsel, deren Altstadt von einer komplett erhaltenen romanischen Stadtmauer mit 2,5 km Länge umgeben ist. 88 Türme und 9 Tore beschützen bis heute die geschichtsträchtige Stadt, die einzigartige Kathedrale aus Blutsandstein ist Teil der mächtigen Verteidigungsanlage. Ávila ist auch die Stadt der bedeutenden Mysterikerin und Kirchenlehrerin Teresa von Ávila und eines Wegbegleiters, des Theologen Johannes vom Kreuz. Wer Zeit hat, sollte unbedingt auch die Kirche des Hl. Vicente erkunden sowie die wunderschönen Kreuzgänge von Santo Tomas.
 
Wir haben mit einem zauberhaft schönen Panorama begonnen, wir beenden die Reise auch so – nur gut 90 km von Madrid entfernt thront auf einer 1000 m hohen Felszunge die Stadt Segovia. Thronen ist wirklich der einzige Ausdruck dafür, wie fantastisch sich die Stadt oberhalb zweier kleiner Flüsse an die Felswände schmiegt, überragt von der Kirche San Esteban, der Kathedrale und dem einzigartigen Alcázar, der sich wie ein Schiffsbug über die äußerste Felsnase erhebt. Neben der großartigen Templerkirche Vera Cruz ist es vor allem das gewaltige römische Aquädukt aus dem 1./2. Jahrhundert, das bis 1974 die Stadt mit Wasser versorgte und zu den herausragenden Bauten von Segovia zählt.
 
Unseren Streifzug durch das Kernland Spaniens beenden wir im Kloster El Escorial und in der spanischen Hauptstadt, deren Museumslandschaft mit Prado, Thyssen-Bornemisza und Reina Sofia-Museum jeden Kunstbegeisterten beeindrucken kann. Ein letzter Spaziergang führt uns noch durch die Altstadt der Habsburger auf den Spuren der großen Literaten hinauf zum herrlichen Kloster Descalzados, einer der schönsten Geheimtipps der Metropole.
Also auf nach Kastilien und in die Extremadura!

Elisabeth Kneissl-Neumayer

 
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